Mit Dachzelt auf Reisen und großes FAQ

Das Reisen mit dem Dachzelt bietet viele Vorteile. Fahre weiterhin überall mit Deinem Auto hin und habe keine Parkplatz- oder Wendeschwierigkeiten. Dein Schlafplatz hast Du immer auf dem Dach dabei. In diesem Beitrag widmen wir uns komplett dem Dachzelt, welche Vor- und Nachteile dieses mit sich bringt und welche verschiedenen Zelttypen es überhaupt gibt. Erfahre zudem worauf Du achten musst und welche Vorteile es im Gegensatz zu einem normalen Zelt bringt. Weitere noch offene Fragen klären wir zudem in einem ausführlichen FAQ weiter unten im Beitrag.

Was ist überhaupt ein Dachzelt?

Wir haben es in der Einleitung zum Beitrag ja schon angedeutet: Dein Schlafplatz auf dem Dach Deines Autos in Form eines Zeltes. Das Suchen einer geeigneten Fläche für das Zelt ist somit Geschichte und Du benötigst lediglich einen Parkplatz bzw. eine kleine Stellfläche, auf der Du stehenbleiben darfst. Das Dachzelt wird auf die Dachgepäckträger Deines Autos montiert, kannst über eine zugehörige Leiter ins Zelt einsteigen und meist ist bereits eine Matratze im Inneren dabei, sodass Du Dir um den Komfort in der Nacht keine Gedanken mehr machen musst. In der Regel verfügen die Zelte über einen anderen Zeltstoff, als Du bisher von den Zelten kennst, die Du bei Decathlon und Co. kaufen kannst. Dieser Stoff ist mindestens genauso wasserabweisend und beständig gegen UV-Licht, wie andere Zelte.

Aber auch wie beim Kauf eines regulären Zeltes, gibt es auch bei Dachzelten verschiedene Modelle. Die möchten wir Dir jetzt gerne näherbringen.

Egal für welches Dachzelt Du Dich interessierst oder gar entscheidest, Norwegen ist eines der perfekten Reiseziele, um campen zu gehen.
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Klappdachzelte

Klappdachzelte haben keine Hartschale und sind ein reines Stoffzelt. Sie haben ein kleines Packmaß und sind im Verhältnis zu den anderen Dachzelttypen leichter.

Der Auf- und Abbau ist im Vergleich jedoch etwas aufwendiger: Du musst die Schutzplane abnehmen, einige Schnallen lösen, es auseinanderfalten und aufklappen. Wahrscheinlich wirst Du auch an verschiedenen Stellen das Zelt noch etwas abspannen und ggf. eine zusätzliche Schutzplane anbringen müssen. Je höher Dein Auto ist, desto schwieriger kommst Du dran, wenn Du noch nicht die zugehörige Leiter nutzen kannst. Dafür hast Du sehr viel Platz im Innenraum und fühlst Dich nicht eingeengt. Durch das kleine Maß und Gewicht ist die Variante gerade auch für kleinere Autos sehr gut geeignet.

Wir würden daher ganz allgemein folgende Vor- und Nachteile erwähnen:

Ein gezeichnetes Dachzelt als Klappdachvariante mit leicht gräulichem Auto

Hartschalendachzelte

Ist das Hartschalendachzelt zusammengebaut und auf dem Auto montiert, sieht es im Grunde nur wie eine größere Dachbox aus. Im Verhältnis zu den anderen Zelttypen hat ein reines Hartschalendachzelt weniger Platz im Innenraum, da die Fläche nicht größer wird. Sie sind aber trotzdem schwerer, d.h. Dein Auto muss die Last aushalten können (dazu später mehr). Allerdings lässt es sich sehr schnell auf- und abbauen. Bei der einen Variante wirkt das aufgebaute Zelt wie eine große Box, die mithilfe einer Kurbelvorrichtung schnell aufgebaut ist (siehe unten das Beispielbild). Eine andere Modelvariante sieht aus wie ein ausgefülltes „V“ oder ein Buch, das Du gerade öffnest (weißt Du was wir meinen?). Auf der einen Seite ist das Zelt somit schön hoch geöffnet und zum Ende hin wird es immer niedriger. Hier erfolgt der Aufbau automatisch mit Hilfe von Federn, sobald Du alles Entsprechende vorbereitet hast.

Zusammengefasst ergeben sich folgende Vor- und Nachteile:

Ein gezeichnetes Dachzelt als Hartschalenvariante mit leicht gräulichem Auto
Ein gezeichnetes Hartschalendachzelt im Buchformat mit leicht gräulichem Auto

Ein Misch aus Klapp- und Hartschalendachzelt

Nehme die Vorteile eines Klapp- und Hartschalendachzeltes und mache daraus eine eigene Variante. Diese Modelle punkten vor allem beim schnellen Auf- und Abbau und gleichzeitig mit Stabilität. Im abgebauten Zustand wirkt das Zelt auch hier wie eine große Dachbox, jedoch größer als bei einem normalen Hartschalendachzelt. Die Begründung ist jedoch ganz einfach: Du kannst das Zelt auch aufklappen und benötigst dafür mehr Platz. Somit hast Du die Stabilität eines Hartschalendachzeltes, wodurch Du nur in den seltensten Fällen etwas zusätzlich abspannen musst, hast aber gleichzeitig den maximalen Platz im Inneren.

Nachteilig könnte jedoch sein, dass nicht alle PKWs diese Variante nutzen können, denn das zusammengebaute Zelt darf nicht groß bei Deinem PKW überstehen. Damit meinen wir jedoch vorwiegend Kleinwagen (aber auch hier gibt es eine Lösung, wie beispielsweise das Skycamp mini von iKamper). Wir selbst fahren einen Hyundai i30 und haben das größere Skycamp Dachzelt, das Skycamp 2.0 von iKamper und bei unserem Auto ist die „größere“ Variante kein Problem.

Im Grunde können wir Dir in Kürze folgende Vor- und Nachteile aufzählen:

Ein gezeichnetes Dachzelt als Hybridvariante mit leicht gräulichem Auto
Unser Dachzelt haben wir über mehrere Wochen getestet und die Vor- und Nachteile in einem separaten Beitrag ausführlich zusammengefasst.
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Aufblasbares Dachzelt

Klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber diese Variante gibt es tatsächlich. Die Modelle ähneln dem Klappdachzelt und nachdem Du die Abdeckung gelöst und das Zelt aufgeklappt hast, muss es aufgepumpt werden. Entweder ist ein Elektrokompressor dabei oder Du musst für die Pumpe selbst sorgen. Ist alles Nötige aufgeblasen, steht das Zelt ohne weitere Hilfe. Vielleicht hast Du auch schon einmal ein aufblasbares Bodenzelt gesehen, wo es im Grunde ähnlich abläuft. Der Aufbau ist ziemlich zügig und im Inneren geräumig. Das Zelt ist trotz fehlender Zeltstangen wetter- und windbeständig und der Abbau klappt auch gut.

Vor- und Nachteile:

Weitere Vor- und Nachteile eines Dachzeltes

Unabhängig von dem Modell des Dachzeltes gibt es ganz im Allgemeinen Vor- und Nachteile, die man auf jeden Fall kennen sollte.

Vorteile

Nachteile

Dachzelt FAQ

Seitdem wir unser Dachzelt zum ersten Mal vorgestellt haben, haben uns viele Fragen in diesem Zusammenhang erreicht. Einige Fragen und Antworten haben wir Dir hier zusammengefasst:

Allgemeines zum Dachzelt

Wir haben ein Dachzelt bei Campwerk gekauft. Ein Skycamp 2.0 von iKamper.
Campwerk haben wir auf der Reisemesse in Essen zum ersten Mal gesehen und es war irgendwie das Gefühl, dass das zu uns passt. Dadurch, dass sich nichts fragwürdig angefühlt hat, haben wir uns ohne große Vergleiche dafür entschieden. Hat man ja manchmal, dass es einfach passt!

In einem separaten Beitrag haben wir ganz ausführlich über unser Dachzelt gesprochen. Welche Erfahrungen wir gemacht haben und was die Vor- und auch Nachteile sind. Schau gern vorbei.

Lese Dir hierzu doch gern unsere Vor- und Nachteile weiter oben im Beitrag durch.

Ansonsten grundsätzlich noch: Zelt ist Zelt, d.h. wenn es regnet und Du bspw. auf Toilette musst, wirst Du nass.

Dafür muss man sich bei Regen keine Sorgen machen „abzusaufen“. Die Bodenbeschaffenheit ist fast egal, Hauptsache irgendwie gerade.

  • Es kommt auf die Dachlast an. Bei unserem Dachzelt ist es wichtig, dass die Dachlast des Autos 80kg beträgt. Einfach vorher gut informieren und die benötigte Dachlast beim Anbieter erfragen. Wir haben uns auch gefreut, dass unser Zelt auf ein so normales Auto (i30) passt! Wir brauchten lediglich noch einen Dachgepäckträger für das Auto.

  • Ansonsten ist es wichtig während der Fahrt maximal 110 km/h zu fahren.

  • Die Maße des Zeltes auf dem Dach liegen innerhalb der Automaße, d.h. es steht nirgends ab.

  • Du benötigst Dachgepäckträger, die Du zur Dachlast mitberechnen musst.

Im Handbuch sollte diese Info stehen. Ansonsten kannst Du mit Sicherheit mal in einem Autohaus oder Werkstatt Deines Vertrauens nachfragen. Auch auf den Internetseiten der Automarke und beim entsprechenden Modell gibt es vielleicht auch Hinweise darauf.

Denke nur daran, dass Du das Gewicht des Dachzeltes und auch der Gepäckträger zusammenrechnen musst.

Die Dachlast zählt lediglich für das Gewicht während der Autofahrt. D.h. beim Fahren darf das Gewicht auf dem Dach nicht höher sein als angegeben. Stehst Du mit dem Auto, ist die Angabe nicht mehr wichtig.

Der Hersteller hat uns eine maximale Geschwindigkeit von 110 km/h empfohlen. Wir selbst sind aber meisten eher um die 100 km/h geblieben.

Wie das Dachzelt genau auf das Auto montiert bzw. abmontiert wird, hängt vom jeweiligen Dachzelt ab. Meist werden jedoch zwei Personen benötigt und die Zelte werden auf Dachgepäckträger montiert.

Das zusammengebaute Dachzelt ist bei uns in einer hinteren Gartenlaube verstaut. Momentan noch etwas suboptimal, weil es doch viel Platz wegnimmt, aber wir arbeiten an anderen Ideen.

Ob ein Dachzelt auf Deinem Auto möglich ist, hängt vom Gewicht und Größe des Dachzeltes ab sowie auch von der möglichen Dachlast Deines Autos. Zudem musst Du bei Deinem Auto die Möglichkeit haben Dachgepäckträger zu montieren. Wenn Du die Dachlast kennst, müsstest Du individuell schauen, welche Zelte für Dich in Frage kommen könnten.

Komfort

Die Nächte waren immer gut auszuhalten. Für noch kältere Nächte haben wir zusätzlich ein passendes Innenzelt gekauft, was das Schlafen noch angenehmer gemacht hat.

Die kältesten Nächte lagen bei knapp 5°C Außentemperatur. Geschlafen haben wir nur im normalen Schlafanzug und Schlafsack.

Unser Dachzelt ist für vier Personen ausgelegt. D.h. für uns beide ist mehr als genug Platz und wir können gut drinsitzen. Auch bei schlechtem Wetter kann man dort chillen, spielen oder Filme/Serien gucken.

Im Dachzelt sind zwei Matratzen für die Schlaffläche und bleiben auch bei Zusammenbau drin.

Diese scheinen auf den ersten Blick recht dünn. Die Bequemlichkeit wird dadurch jedoch nicht beeinflusst. Wir haben immer gut geschlafen und nicht das Gefühl gehabt, dass wir auf etwas Hartem liegen.

Unterwegs mit dem Dachzelt

Jupp, wir hatten nie Probleme.

Wir hatten keine Probleme und konnten auch auf den Plätzen übernachten, wo „Bodenzelte“ nicht angenommen wurden.

Der Aufbau dauert mit ein bisschen Routine 2 Minuten und mit Innenzelt ungefähr 5 Minuten.



Der Abbau in der Regel 5 bis 10 Minuten. Hierzu zählen wir auch das Ausräumen des Schlafequipments. Ist alles ausgeräumt was raus muss, dauert das Zusammenklappen maximal 2 Minuten.

Nach unseren bisherigen Erfahrungen, bleibt es im Dachzelt auch bei starkem Regen trocken und von außen trocknet es danach wieder schnell.

Den Wind hört man nur. Das Dachzelt wackelt aber nicht. Wir finden es fühlt sich sehr stabil und sicher an.

Ja, das ist man. Es bedarf natürlich etwas Organisation, da man das Dachzelt zusammenbauen muss. In 5 bis 10 Minuten sind wir jedoch fertig mit zusammenpacken und es kann los gehen.

Wir konnten im letzten Jahr während unserer 6-wöchigen Reise durch Deutschland unser Dachzelt gut testen und ausprobieren. Auch haben wir kräftige Regenschauer und starke Windböen mitgenommen.

Eines lässt sich bei keinem Zelt vermeiden: Die Lautstärke bei Regen. Wir haben ein paar Regentage mitgemacht, wovon vereinzelte auch sehr stark waren. Wir sind durchweg trocken geblieben und dadurch, dass wir in unserem Zelt sehr viel Platz haben, konnten wir auch gut den ganzen Tag drin verbringen. Zudem trocknet es sehr schnell.

Oft hatten wir einen Campingplatz mit Strom. Hierfür haben wir einen speziellen Adapter* dabei, da manche Campingplätze nicht über ein normales Steckdosensystem verfügen. Zudem haben wir immer ein ca. 25m Verlängerungskabel dabei. Das Ende des Steckers haben wir uns dann durch das Zeltfenster gelegt.

Auch wenn wir es nie schaffen uns selbst daran zu halten: Nehmt nicht zu viele Sachen mit nach oben, Ihr müsst schließlich beim Abbau auch alles wieder rausnehmen. Überlegt Euch was Ihr braucht, denn wenn Euch beispielsweise nachts kalt wird, ist es mies, erst einmal wieder unten ans Auto zu müssen. Wir haben immer einen kleinen Schlafbeutel oben, wo wir Schlafmaske*, Ohrenstöpsel und zur Not noch einen kleinen Buff-Schal* und eine Mütze drin haben, falls es doch mal kälter wird.

Unsere Meinung

Das können wir Dir leider nicht konkret beantworten, weil mehrere Faktoren zusammenspielen. Da wäre beispielsweise die Frage nach Deinem Budget und vor allem nach Deinem Auto. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile und vielleicht macht es Sinn sich vor Ort einmal ausführlich beraten zu lassen. Auch selbst mal drin zu sitzen bzw. zu liegen und es vor Ort auch mit dem Auf- und Abbau auszuprobieren. Vielleicht kannst Du anhand unseres Beitrages ja Deine Wahl auch schon ein bisschen eingrenzen.

Wenn wir ehrlich sind, kann man ein Dachzelt nicht eins zu eins mit einem Zelt, Camper oder Van vergleichen. Wir finden, dass ein Dachzelt ein eigenständiger Reisetyp ist.

Dennoch positioniert sich das Dachzelt unserer Meinung nach im sehr guten Mittelfeld. Es ist für uns deutlich komfortabler als ein „normales“ Bodenzelt, kann aber mit einem voll ausgestatteten Camper nicht mithalten. Nicht am Schlafkomfort an sich gemessen, sondern aufgrund offensichtlicher Ausstattungsunterschiede wie integrierter Küche, ggf. eines WCs und auch die Möglichkeit zu Kochen, sitzen, schlafen ohne aus dem Camper raus zu müssen und ggf. nass zu werden.

Für einen Van kann ein Dachzelt zudem eine gute Ergänzung sein, wenn man oben schlafen kann und den Rest wie Kochen etc. im Van machen kann.

Unserer Meinung nach ist ein Dachzelt für jeden geeignet, der Lust auf einen Roadtrip hat. Wenn man noch mit kleinen Kindern oder Hunden unterwegs ist, könnte es vielleicht wegen der Leiter etwas schwieriger sein. Es gibt aber mit Sicherheit auch viele Reisende, die dennoch ein Dachzelt haben.

Das ist eine gute Frage. Ggf. würden wir vorschlagen sich mal zu erkundigen, wie es mit dem Mieten eines Dachzelts aussieht, um auch erst einmal zu schauen, ob es wirklich was für jemanden ist. Wir haben unser Dachzelt direkt gekauft, weil wir von dem Zelt von vornherein überzeugt waren und wir ohnehin gerne und auch viel Campen gehen.

Unsere Erfahrungen

Ob Du Dich für ein Dachzelt entscheidest, liegt komplett an Dir. Wir hoffen aber, dass wir Dir ein paar gute und wichtige Infos weitergeben konnten, die Dich schon einmal in eine Richtung bringen. Mit unserem Dachzelt Skycamp 2.0 von iKamper sind wir sehr glücklich und bereuen es keine Sekunde (unsere Erfahrungen haben wir hier zusammengefasst). Dennoch sagen wir ganz ehrlich, dass wir auf unser reguläres Bodenzelt trotzdem nicht verzichten möchten. Wenn man wirklich ganz spontan am Vorabend sagt: „Och, lass morgen früh mal an den Campingplatz an See XY“, würden wir für die eine Nacht eher das Bodenzelt mitnehmen, als das Dachzelt vorher zu montieren. Nachdem wir auf unserer 6-wöchigen Tour durch Deutschland das Dachzelt aber bei Wind und Wetter erlebt haben, steht für uns fest, dass es genau die richtige Entscheidung war, uns dieses Zelt anzuschaffen, auch wenn es preislich natürlich kein Schnäppchen ist. Für uns aber allemal lohnenswert.

Sagt Dir ein Dachzelt nicht zu und Du möchtest Dich auf ein Bodenzelt konzentrieren? Wir stellen Dir hier die verschiedenen Zelttypen vor und welche Vor- und Nachteile diese mit sich bringen.
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