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Um manche Versicherungen kommt man auf Reisen leider nicht herum, denn am Ende kannst Du viel Geld sparen, wenn doch etwas passieren sollte. Doch was gibt es alles zu beachten? Wo liegt der Grad zwischen unter- und überversichert? Wir zeigen Dir in diesem Beitrag auf, welche Versicherungen wir für unsere Reise noch abgeschlossen haben und welche unserer Meinung nach essenziell sind. Weiter unten im Beitrag gehen wir auf unsere Versicherungen in Deutschland ein und was wir mit diesen während unserer Abwesenheit gemacht haben. Bitte lasse Dich von der angegebenen Lesezeit von 9 Minuten nicht abschrecken. Das Thema ist sehr wichtig, auch wenn es nur wenig Spaß macht, sich damit zu beschäftigen.
Unser Brainstorming zur „Langzeitreise“ bzw. „Weltreise“ führte auch zu nicht spannenden Themen. Über Versicherungen möchte man eigentlich gar nicht wirklich nachdenken. Gefühlt läuft alles im Hintergrund und man zahlt regelmäßig einfach seine Beiträge. Am Ende läuft möglicherweise alles glatt und irgendwann fragt man sich: „Wofür gebe ich eigentlich so viel Geld aus, passiert ja nix!“
Ein Gedanke, der uns schon oft auf kam. Denn (toi toi toi) wir haben noch nie wirklich eine Versicherung zuhause in Anspruch nehmen müssen (die Krankenversicherung einmal ausgenommen). Dies kann sich auf Reisen allerdings auch schnell ändern, denn Du bist hier einer anderen und neuen Situation ausgesetzt. Nur um ein ganz einfaches Beispiel zu nennen: Lass es die Klimaveränderungen oder andere Umstände sein, weshalb Du krank wirst und zum Arzt musst.
Als Angestellte/r ist man in der Regel in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Kurz vor unserer Reise waren wir noch für einen kleinen Zeitraum bei der Agentur für Arbeit gemeldet und darüber krankenversichert. Unsere Erfahrungen mit der Agentur für Arbeit haben wir in einem separaten Beitrag aufgeschrieben. In Deutschland besteht eine Krankenversicherungspflicht. Da wir während der Zeit weiterhin in Deutschland gemeldet sind, unterliegen wir somit dieser Pflicht.
Um dieser Pflicht jedoch zu entgehen, bedarf es den Nachweis einer privaten Auslandskrankenversicherung. Diese beginnt mit dem ersten Flug ins Ausland und endet mit einer dauerhaften Rückkehr nach Deutschland. Mit unserer Versicherung haben wir sogar die Möglichkeit zwischendurch bis zu sechs Wochen im Versicherungsjahr nach Deutschland zu reisen.
Nur ein kurzer Hinweis dazu: Es gibt ja ebenfalls Auslandskrankenversicherungen, die man für wenige Euros im Jahr abschließen kann. Diese sind hier nicht gemeint und wir beziehen uns auf Auslandskrankenversicherungen, die für einen längeren Reisezeitraum gelten und abgeschlossen werden müssen. Mehr dazu erklären wir Dir ausführlich in unserem separaten Beitrag dazu.
Die private Haftpflichtversicherung ist auch im normalen Alltag zuhause eine im Verhältnis günstige, aber sehr wichtige Versicherung.
Wir sind alle nur Menschen und können ungewollt und plötzlich blöde Fehler machen und Gegenstände oder im schlimmsten Fall andere Personen dadurch schaden.
Gerade bei möglichen mangelhaften Kommunikationsmöglichkeiten, sind manche Schwierigkeiten ggf. vorprogrammiert. Daher sparen wir hier auch nicht. In einem schlimmen Schadensfall können Kosten entstehen, die Dir nicht nur den Geldbeutel sprengen, sondern Dich im „Worst Case“ sehr viele Jahre verschulden lassen, wenn man dies jetzt nur auf das Finanzielle beschränkt.
Daher ist es sehr wichtig, das Deine private Haftpflichtversicherung weltweit und über Deinen vollen Auslandsaufenthalt gilt.
Wenn Du eine Versicherung abschließt, dann überlege Dir gut, ob Du dies bei einem Onlineunternehmen machen möchtest oder bei Deiner bestehenden Versicherung, wo Du die Konditionen ggf. auf weltweit erweitern kannst. So hast Du einen Ansprechpartner den Du kennst und auf jeden Fall erreichen kannst. Dies kann im Ernstfall viel Stress und Nerven ersparen.
Auch wenn wir die folgenden Versicherungen nicht zu unseren „Pflichtversicherungen“ zählen, sind sie unserer Meinung nach dennoch sehr wichtig.
Unsere Weltreise ging über 13 Monate und das ist eine lange und unvorhersehbare Zeit. Daher haben wir beschlossen diese drei Versicherungen in einem Versicherungspaket abzuschließen.
Reiserücktritt und Reiseabbruch sind nicht das selbe:
Eine Reiserücktrittsversicherung schützt in der Zeit vor der Reise, falls Du aus wichtigen Gründen Deine Reise erst gar nicht antreten kannst oder verschieben musst.
Die Reiseabbruchversicherung hingegen sichert Dich ab, wenn es während der Reise zu einem Versicherungsfall kommt und Du Deine Reise abbrechen musst.
Der zu zahlende Versicherungsbeitrag war bei uns beispielsweise gestaffelt und es kam darauf an, wie viel wir in die Reise bisher investiert haben und ca. denken noch zu investieren. Diese angegebene Summe ist dann entsprechend abgedeckt. Hier haben wir die Summe lieber etwas höher angesetzt.
Mit dem Abschluss einer Versicherung für das Reisegepäck sind wir bis zu einem gewissen Betrag abgesichert und bekommen diesen erstattet, wenn unser Gepäck unterwegs abhanden kommt. Denn nicht nur uns kann etwas passieren, sondern gleiches gilt auch für unser Gepäck. Je länger wir unterwegs sind, desto eher könnte ja vielleicht irgendwann etwas passieren. Wir haben nicht viel dabei, aber gerade die meisten Sachen, die wir eingepackt haben, sind uns sehr wichtig.
Unsere Versicherung deckt Diebstähle und einfache Verluste ab, wie z.B. das Abhandenkommen am Flughafen. Gleichzeitig auch, wenn unser Gepäck während des Transports beschädigt wird oder verspätet ankommt.
Diese drei Versicherungen haben wir in einem Versicherungspaket gebucht. Unsere Versicherung lief über die Allianz, die wir über STA Travel im Jahr 2018 abgeschlossen haben.
Als wir uns für unsere Auslandskrankenversicherung über STA entschieden haben, haben wir die obigen drei Versicherungen ebenfalls mit abgeschlossen. Daher haben wir keinerlei Vergleiche gezogen und können Dir nicht sagen, ob dies der beste Versicherungsabschluss für die obigen Situationen ist. Nach der Umstrukturierung von STA Travel hat sich alles ein wenig geändert. Die Allianz bietet jedoch unabhängig davon weiterhin genau das Versicherungspaket an. Schau Dir hierzu die Konditionen am besten auf der Webseite selbst an:
Soviel zu den Versicherungen, die wir extra für die Weltreise zusätzlich abgeschlossen haben. Als nächstes haben wir die Versicherungen beleuchtet, die grundsätzlich zuhause laufen.
Diesen Punkt können wir sehr kurz machen, da wir oben schon etwas dazu geschrieben haben. Wir haben diese Versicherung behalten und den Schutz auf weltweit erweitert. Sprich hier am besten mit Deinem Ansprechpartner und erkläre ihm die Situation. Er kann Dir zügig die neuen Konditionen mitteilen. Bei uns war es am Ende nicht signifikant teurer, aber wir waren besser abgesichert. Sollte es bei Deiner Versicherung nicht möglich sein oder die Konditionen sagen Dir nicht zu, kannst Du Dich natürlich auch für einen anderen Anbieter entscheiden.
Unsere bestehende Versicherung für das Ausland gilt weltweit nur für 60 Tage und deckt somit nicht ansatzweise unsere Reise ab. Deswegen mussten wir andere einzelne Anbieter miteinander verglichen.
Mit ca. EUR 12,00 im Jahr pro Person ist die bestehende Auslandskrankenversicherung ein so kleiner Kostenpunkt, dass wir diese Versicherung nicht angefasst haben und somit haben laufen lassen.
Hier zählen wir beispielsweise eine Zahnzusatzversicherung. Je früher Du diese im Alter abschließt, desto günstiger kann sie sein.
Wir haben uns etwas intensiver damit beschäftigt, ob es sinnvoll ist, die doch recht überschaubaren Kosten (weil früh im Alter abgeschlossen) auf 0 zu setzen und die Versicherung zu kündigen, um diese ggf. nach der Rückkehr neu abzuschließen.
Dies hat in unseren Augen jedoch keinen Sinn gemacht, denn im höheren Alter wäre diese jährlich teurer als der Beitrag, den wir in dem Jahr der Reise gespart hätten. Daher haben wir auch diese laufen lassen und im Budget einkalkuliert. Rechne es Dir auf jeden Fall selbst einmal aus oder lasse Dich hierzu beraten.
Vor der Reise haben wir beide jeweils ein Auto gehabt. Edgar’s Auto haben wir verkauft und auch somit die Steuern und vor allem KFZ-Versicherungsbeiträge gespart. Mein Auto haben wir lediglich abgemeldet und in der Garage meiner Eltern geparkt (Danke Mami und Papi!). So sind uns während der Reise ebenfalls keinerlei Kosten entstanden und konnten das Auto nach unserer Rückkehr wieder anmelden.
Bedenke hier nur, dass Du Dein abgemeldetes Auto nicht auf einer öffentlich zugänglichen Fläche abstellen darfst. Es muss sich dabei um ein privates Grundstück handeln. Wenn nicht Dein Eigenes, dann beispielsweise bei Freunden oder einem Familienmitglied.
Wenn Du Deine Wohnung auflöst, kannst Du Diese Versicherung kündigen und zu den Akten legen. Falls Du Deine vier Wände jedoch behalten willst, solltest Du sie weiterlaufen lassen.
Allerdings ist es wichtig, dass Du Deine Versicherung über Deine Abwesenheit informierst. So haben wir es gemacht und es wurde uns ein Zusatzbeitrag berechnet, da es bei einer unbewohnten Wohnung zu einem erhöhten Schadensrisiko kommen könnte. Der Betrag war aber verhältnismäßig gering.
Immer ehrlich und klar mit Deiner Versicherung sprechen und Deine Situation deutlich machen. Am Besten hältst Du die Ergebnisse des Gesprächs am Ende schriftlich fest. Allzu oft haben wir schon stundenlang Versicherungsinhalte besprochen, die sich am Ende als "von uns (angeblich) missverstanden" herausgestellt haben.
Kennst Du die Rechtslagen im jeweiligen Reiseland?
Je nach Land kann ein Rechtsstreit sehr teuer werden, wo Du mit einer Rechtsschutzversicherung ganz oder teilweise abgesichert bist. In Deutschland haben wir eine Rechtsschutzversicherung und diese gilt auch innerhalb der EU. Allerdings nicht weltweit und dies wurde zum damaligen Zeitpunkt auch in unserer Versicherung nicht angeboten.
Wir glauben schon, dass eine weltweite Rechtsschutzversicherung sinnvoll sein kann, aber man muss abwägen, ob das Verhältnis zu den Kosten und der eigenen Risikobereitschaft stimmt, sofern der weltweite Schutz nicht inkludiert ist.
Wenn natürlich etwas passiert, können die Kosten für die Versicherung im Gegensatz zum aufkommenden Rechtsstreit ein Witz sein, aber wir sind beide sehr defensive Menschen und vorsichtig und haben uns daher gegen eine weltweite Absicherung entschieden. Die in Deutschland bestehende Versicherung haben wir rechtzeitig kündigen können und mussten diesen Kostenpunkt somit nicht in unser Budget aufnehmen.
Nach unserer Rückkehr haben wir uns wieder um eine Rechtsschutzversicherung gekümmert. Unsere Versicherung deckt nun auch bis zu einem bestimmten Punkt weltweite Angelegenheiten ab. Diese sind in der „regulären“ Versicherung inkludiert und wir mussten keinerlei Zusatzpakete abschließen. Versichert sind wir nun über die DEVK, auch die ARAG bietet ähnliche Konditionen an.
Mit der Kundgabe unserer Entscheidung zu dieser Reise und unserer Kündigung gab es viele, vornehmlich Menschen älterer Generation, die als erste die Frage nach der Rente gestellt haben. Um auf Nummer sicher zu gehen und zu erfahren, welche Nachteile die Entscheidung haben könnte, haben wir einen Termin bei der deutschen Rentenversicherung gemacht.
Nicht, dass es in 40 Jahren auf einmal heißt: „Oh, da hätten Sie aber ganz unten links ein Kreuz mit Ihrer linken Hand und einem blauen Stift machen müssen. Sie haben es aber mit einem schwarzen Kulli und der rechten Hand gemacht. Tut uns Leid, aber Sie verlieren Ihre Ansprüche.“ Natürlich jetzt sehr überspitzt gesagt.
Aber: Niemand hatte ein wirkliches Interesse daran uns alles fehlerfrei und lückenlos zu erklären. Da liegt es an einem selbst, die möglichen Konsequenzen für später in Erfahrung zu bringen. Um es jetzt aber ein wenig abzukürzen: Nach ca. 120 Minuten Gespräch in Raum 1039 haben wir hoffentlich alles Wichtige erfahren können.
Frage Nr. 1: Freiwillige Rentenbeiträge zur Fortführung des Sammelns von Rentenpunkten auf dem Niveau während der Beschäftigung?
Klare Antwort: Absurd. Die Beiträge lägen bei über EUR 8.000,00 pro Jahr pro Person.
Frage Nr. 2: Freiwillige Rentenbeiträge durch einen Mindestbeitrag?
Gemischte Antwort: Wer das Kleingeld hat, kann es machen. Der Mindestbeitrag liegt bei ca. EUR 1.357,80 pro Jahr/Person, was EUR 113,15 pro Monat/Person ausmacht. Dabei sammelt man die niedrigsten Rentenpunkte. In diesem Fall sammelt man mit dem Beitrag ca. EUR 4,00 an Mehrrente. Der Vorteil: Man hat weiterhin Beitragszeiten in der Rentenversicherung, was für eine Erwerbsminderungsrente von großem Interesse ist.
Wer in den letzten fünf Kalenderjahren mehr als 24 Monate fehlende Beiträge in der deutschen Rentenversicherung hat, verliert, solange dieser Zustand anhält, seinen Anspruch auf Erwerbminderungsrente. Das solltest Du im besten Fall vermeiden und nach spätestens 23-24 Monaten einen freiwilligen Mindestbeitrag bezahlen.
Auf jeden Fall eine sehr schwierige und nicht erfreuliche Kost. Uns hat das Thema überhaupt keinen Spaß gemacht und wir haben doch manchmal versucht es etwas hinauszuzögern.
Gerade bei diesem Thema haben wir gemerkt, dass das Planen einer langen Reise nicht nur mit viel Zeit und Aufwand verbunden ist, sondern manchmal auch etwas nervenaufreibend und negativ anstrengend sein kann.
Aber: Es ist sehr wichtig sich mit dem Thema Versicherungen zu beschäftigen, denn im Ernstfall kann Dir die richtige Versicherung „den Ar*** retten“. Im Idealfall geht alles gut, aber es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass man in vielen Dingen abgesichert ist.
Wenn Du diesen Beitrag liest, denke nur bitte daran, dass wir keine Experten auf diesem Gebiet sind und Dir nur unsere Erkenntnisse weitergeben können, die wir anhand diverser Gespräche mit Versicherern aufgefangen haben. Um die für Dich richtige Entscheidung zu treffen, kommst Du nicht drumherum selbst aktiv zu werden und den Hörer in die Hand zu nehmen oder persönlich bei Deinem Versicherer vorstellig zu werden, um Deine individuelle und eigene Situation zu schildern.
Schön, dass Du hier bist! Packe Dich in unseren Rucksack und begleite uns.