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Auf unserer Reise durch Deutschland haben wir ein paar Tage Halt in Waren an der Müritz gemacht, bis eine Schlechtwetterfront zu uns kam. Wir sagen direkt offen und ehrlich: Die Tage dort waren schön, aber uns würde es vorerst nicht noch einmal dort hinziehen. Es war sehr voll und aufgrund der derzeitigen Situation haben wir uns nicht sehr wohl gefühlt. Trotzdem gibt es hier viel zu erleben und zu entdecken und wenn Du gerne zur Mecklenburgischen Seenplatte oder gar nach Waren an der Müritz möchtest, erfährst Du in diesem Beitrag, wie Du beispielsweise einen Tag hier gestalten kannst.
Ein sehr großer und weitläufiger Campingplatz, der fast direkt am Wasser liegt. Wir konnten unseren Platz frei wählen und unser Sanitärhäuschen war einwandfrei und sauber. Auch andere Unterkünfte, wie z.B. Ferienhäuschen werden angeboten. Du bist recht zügig am See und als Gast an der Mecklenburgischen Seenplatte erhältst Du die Gästekarte Müritz „plus“, mit dem Du auf manchen Buslinien des öffentlichen Nahverkehrs kostenfrei fahren kannst. So kommt man ohne zusätzliche Kosten vom Campingplatz mitten in die Stadt (Linie 3 oder Cityline). Mehr zum Gästepass erfährst Du direkt im nächsten Abschnitt. Zudem konnten wir gegen Vorlage der CampingCard ACSI für EUR 20,00 pro Nacht (zzgl. Kurabgabe) übernachten.
In einigen Regionen rund um die Müritz musst Du eine Kurabgabe leisten, wenn Du Dich als Tourist hier aufhältst. Dafür erhältst Du einen Gästepass bzw. eine Gästekarte für die Länge Deines Aufenthalts, mit der Du viele Vorteile genießen kannst. Es gibt nicht nur verschiedene Vergünstigungen und Coupons, sondern Dir steht somit auch teilweise der öffentliche Nahverkehr zur Verfügung. Beispielsweise kannst Du mit dem Bus der Nationalparklinie 009 kostenfrei durch den Nationalpark fahren! Bei Ankunft in Deiner Unterkunft bekommst Du Deine Gästekarte und eine Broschüre, wo Du einen Überblick über die Rabatte und Unternehmungen hast. Fahrpläne und sonstige Auskünfte oder wie Du ohne Auto von A nach B kommst, erfährst Du unter anderem auch auf der Seite von MÜRITZ rundum.
Solltest Du keine Gästekarte erhalten, weil Du außerhalb der Region übernachtest oder als Tagestourist anreist, hast Du mit dem „Müritz Nationalpark Ticket“ die Möglichkeit die gleichen Vergünstigungen und Konditionen zu erhalten, wie mit der Gästekarte. Auch hierzu erhältst Du alle Informationen auf der oben verlinken Seite von MÜRITZ rundum.
Am Morgen nach dem Frühstück geht es direkt los. Mit dem Bus geht es nach Waren und ab der Haltestelle „Waren Steinmole“ kommst Du mit dem Nationalparkbus (Buslinie 009) in den Nationalpark. Der Bus hat viele Haltestellen im Park, daher solltest Du Dich wahrscheinlich vorher erkundigen was Du dort genau machen möchtest. Alternativ gibt es an der ersten Haltestelle im Park ein Infocenter, wo Du ebenfalls einige wissenswerte Informationen bekommen kannst.
Je nachdem von wo Du kommst, kann es auch Sinn machen die Buslinie andersherum zu fahren, denn Du musst nicht zwingend in Waren starten. In jedem Fall kann Dir Deine Unterkunft mit Sicherheit gut weiterhelfen, wie Du am besten von A nach B kommst.
Im Vergleich zu den Stadtbussen fährt der Nationalparkbus täglich nicht allzu oft. Wenn Du früh startest hast Du natürlich genug Zeit einfach einen der nächsten Busse zu nehmen. Du solltest allerdings immer den Fahrplan zur Hand haben, damit Du weißt, wann und wo der nächste Bus fährt.
Es gibt den Müritz Nationalparkweg, der jedoch für eine Tagestour viel zu lang ist. Dieser Wanderweg ist in 9 Etappen eingeteilt und rund 175 km lang, kann aber auch einfach in noch kleineren Etappen gelaufen werden. Dies hat den Vorteil, dass Du an einem oder mehreren Tagen auch einfach kleinere Strecken zurücklegen kannst.
Gekennzeichnet ist dieser Weg mit einem blauen „M“ und falls Du mehr Infos haben möchtest, wirst Du auf der offiziellen Seite fündig.
Wir sind beispielsweise an der Haltestelle „Speck“ ausgestiegen, haben uns das kleine Örtchen angeschaut und sind zu unserem nächsten Ziel gelaufen.
An der Haltestelle „Am Käflingsberg“ steigen gefühlt die meisten Menschen aus und wieder ein. Es folgt ein kleiner Fußmarsch und es geht leicht bergauf, bis Du zum Aussichtsturm kommst.
Möchtest Du hoch dann heißt es 167 Treppen steigen. Der Ausblick lohnt sich auf jeden Fall, denn von hier hast Du einen schönen Rundumblick über den Nationalpark. Schade, dass bei uns das Wetter nicht so mitgespielt hat, aber auch mit bewölktem Himmel kann man schon erahnen, dass die Aussicht auf die weite Landschaft und die Seen bei Sonnenschein noch einmal eindrucksvoller sein kann.
Neben der Funktion als Aussichtsturm, dient er zudem auch als Antennenmast sowie zur Waldbrandüberwachung für das Gebiet. Der Eintritt ist kostenfrei, die Erhaltung des Turmes wird finanziell durch Spenden unterstützt.
Vom Aussichtsturm sind wir noch einmal ein Stück mit dem Bus gefahren, bis wir in Boek wieder ausgestiegen sind. Hier laufen wir bis zur Fischfarm „Fischers Land Boek“, wo Fische gezüchtet werden und das kleine Restaurant zu einer Einkehr einlädt. Geräucherte Fischbrötchen sind nicht so unser Ding, deswegen geht es für uns weiter.
Dieser Teil unserer Route gefällt uns besonders gut, denn man läuft durch die Wälder am ruhigen Kanal entlang. Hier haben wir fast keinen Menschen gesehen und man hört nichts außer die Geräusche, die die Natur mit sich bringt. Zum Herbstanfang, wenn die Blätter sich verfärben und in Kombination mit dem Sonnenlicht, sieht es einfach schön aus.
Wir hatten das "Pech", dass dieser Schiffsanleger wegen niedrigen Wasserstands nicht angefahren wurde. Mache es nicht so wie wir und erkundige Dich vorher, ob der Anleger auch genutzt wird. Falls nicht, kannst Du trotzdem diese schöne Strecke laufen und nur etwas früher Richtung Bushaltestelle einbiegen (ist ausgeschildert), um zum nächsten Schiffsanleger "Rechlin Hafendorf" zu fahren.
Zum Abschluss unseres Tages sind wir mit der MS Diana von Rechlin Hafendorf nach Waren zurückgefahren. Inhaber von Gästekarten aufgepasst: Man bekommt für die Fahrt mit der MS Diana einen Rabatt, denn mit Vorlage der Gästekarte zahlt man für eine Tageskarte EUR 10,00 pro Person. Fahrräder können mitgenommen werden und es kostet einen kleinen Aufpreis in Höhe von EUR 4,00. Dieser Aufpreis wird allerdings für jede einzelne Fahrt fällig und ist keine Tageskarte.
Hier sind wir sehr wütend geworden, denn beim Bezahlen wurden wir gefragt, ob wir Fahrräder dabei haben und verneinten natürlich. Am Ende zahlten wir EUR 38,00, was uns stutzig gemacht hat. Der Verkäufer war sehr abweisend und wollte alle Passagiere im Eiltempo abfrühstücken und so sind wir nochmals zu ihm hin, nachdem er die zugestiegenen Fahrgäste durch hatte. Er sagte uns, dass die Gästekarte hier angeblich nicht funktionieren würde und wir hier eine andere Fahrkarte bräuchten. Zudem hätten wir ihm ja auch gesagt, dass wir Fahrräder dabei haben.
Die Rechnung ging trotzdem nicht auf: Ohne Gästekarte kostet das Tagesticket EUR 19,00 pro Person zzgl. EUR 4,00 pro Fahrrad. Wer rechnen kann merkt, dass es ohne Rabatt und mit Fahrrad nicht bei EUR 38,00 für beide sein kann. Die berechtigte Hartnäckigkeit hat sich auf jeden Falls ausgezahlt, denn der Verkäufer hat uns das zu viel gezahlte Geld zurückgegeben. Die Fahrt war schön und ein cooler Abschluss der Tages! Das Verhalten des Ticketverkäufers war dagegen sehr fragwürdig.
Lass Dich nicht abfrühstücken, mit der Gästekarte zahlst Du auf der MS Diana weniger! Damit machen sie Werbung und es steht sowohl in den Prospekten als auch auf der Internetseite von MÜRITZ rundum. So wurden aus unseren EUR 38,00 „nur“ noch EUR 20,00.
Rund um Waren an der Müritz kannst Du noch Vieles unternehmen, erkunden und entdecken. Entweder machst Du Dich schon vorher schlau oder lässt Dir bei Deiner Ankunft einfach ein paar Tipps und Empfehlungen geben. Wir haben beispielsweise folgende Empfehlungen bekommen und dies ist nur ein Bruchteil von dem, was Du hier machen kannst:
Hier kannst Du Dir Boote mieten, mit denen Du selber über die Müritz fahren kannst. Auf einem Hausboot kannst Du sogar auch übernachten. Im Sommer und mit Freunden, wenn das Wetter stimmt und es erlaubt ist, ist es mit Sicherheit eine schöne Idee!
Rund um die Müritz werden Dir Aktivitäten wie Paddeln oder Rudern angeboten. Hast Du Lust darauf? Dann rauf aufs Wasser.
Es werden verschiedene Touren angeboten von verschiedenen Anbietern. Beispielsweise kannst Du eine Halbtagestour mit einem Schiff unternehmen, wo Du über mehrere Seen und Kanäle fährst. Hier werden hauptsächlich Fahrten der Weissen Flotte Müritz oder der Blau-Weissen Flotte angeboten.
Eines der bekanntesten Ausflugsziele in Waren und gerade bei schlechtem Wetter, ist der Andrang auf das Müritzeum sehr groß. Im Müritzeum kannst Du vieles entdecken und sehen, von einer großen Vogelwelt, über eine Aquarienlandschaft bis hin zu einem Waldgebiet. Hier ist für Klein und Groß etwas dabei. Alle weiteren Infos findest Du auf der offiziellen Seite des Müritzeums.
Im ganzen Umfeld gibt es zahlreiche Wanderwege, die Dich zu abgeschiedenen Seen führen, durch Wälder oder an der Müritz entlang. Wir haben hierzu bei unserer Ankunft das kleine Heftchen „Müritz „plus““ bekommen, wo Wander- und Fahrradrouten empfohlen werden und auch Touren mit dem Kanu. Möchtest Du Dich vorab schon schlau machen, findest Du bei Müritz plus schon viele Informationen.
Wir haben beispielsweise die Lage des Campingplatzes genutzt, um von dort am Ankunftstag eine 10 km lange Wanderung zu machen. Sie führt ein Stück an der Müritz entlang und es gibt vereinzelte kleine Aussichtsmöglichkeiten. Für den Einstieg in die Umgebung eine schöne Wanderung.
Bereits zu Beginn des Beitrags haben wir schon etwas durchblicken lassen. Wir hatten schöne Tage hier, das können wir nicht abstreiten. Dennoch war es sehr voll und man merkte, dass auch die Touristen nicht unbedingt daran denken Abstände einzuhalten und Rücksicht auf andere zu nehmen (kam auf unserer Reise durch Deutschland aber immer mal wieder vor, nicht nur hier). Es ist aber natürlich dennoch ein Punkt, weshalb man es dann doch vermeidet sich die Stadt näher anzuschauen.
Der Tag im Nationalpark hat uns sehr gut gefallen, auch die Fahrt über die Müritz. Wären wir wegen der Schlechtwetterfront nicht weitergefahren, hätten wir bestimmt noch mehr unternehmen können und unser Eindruck über die Gegend hätte sich vielleicht geändert. Ehrlicherweise fanden wir es nicht allzu schlimm, dass wir wegen des schlechten Wetters weitergezogen sind. So hatten wir mehr Zeit für andere Orte, die uns deutlich besser gefallen haben.
Lass es Dir durch uns bitte nicht mies machen. Im Gesamten hat uns die Umgebung gut gefallen, aber der Wow-Effekt kam einfach für uns nicht mit.
