Tipps für das Zelten in kälteren Nächten

In kalten Nächten ist das Zelt vielleicht nicht der beste Freund, aber auch zu dieser Zeit hat das Campen seinen besonderen Charme. Aus unserer eigenen Erfahrung heraus und ein paar Tipps, die wir Querbeet aufgeschnappt haben, ist dieser Beitrag entstanden. Zelt und Kälte können sich durchaus vertragen, wenn man nur weiß wie. Erfahre hier mehr, wie Du den Spaß am Zelten auch in kalten Nächten nicht verlierst.

Habe den passenden Schlafsack

Grundsätzlich sagt man, dass ein Mumienschlafsack für kalte Nächte besser geeignet ist, da man so wenig Luft wie möglich im Schlafsack selbst haben sollte, um die Wärme dort zu halten. Deswegen solltest Du Deinen Schlafsack auch oben schließen, damit so wenig Kälte wie möglich reinkommt. Wir persönlich kommen damit nicht so zurecht, weil uns doch die mangelnde Beinbeweglichkeit im Schlaf fehlt. Und es gibt auch andere Schlafsäcke, die für kältere Monate genommen werden können. 

Mehr dazu findest Du übrigens in einem anderen Beitrag. Vielleicht können wir Dir dabei helfen den richtigen Schlafsack zu finden.
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Geh keinesfalls frierend schlafen

Wenn Du schon frierst, wenn Du schlafen gehen möchtest, dann dauert es sehr sehr lange, bis Du Dich aufwärmst. Daher sollte Dir warm sein, bevor Du in Deinen Schlafsack hüpfst. Denn der Schlafsack ist dafür da, dass die Wärme behalten wird und nicht, damit Dir nach dem frieren erst einmal warm wird. Vielleicht kannst Du Dich kurz zuvor noch etwas bewegen, um Dich aufzuwärmen. Schwitzen solltest Du allerdings dabei nicht.

Ist es kalt, friert der Kopf am schnellsten

Der Kopf kühlt am schnellsten aus und ist eigentlich die erste Körperstelle, die wieder anfängt zu frieren. Daher solltest Du Dir eine Mütze anziehen, die Deinen Kopf schön warm hält (beispielsweise eine Biwakmütze oder eine Mütze aus Merinowolle). Wir nehmen zB. unsere Buff-Tücher* in Kombi mit einer warmen Mütze (Katy hat eine Mütze von Buff, Edgar von Jack Wolskin). Hauptsache ist aber, dass sie warm hält und da muss es auch nicht die teuerste Mütze auf dem Markt sein.

Socken für die kalten Füße

Ziehe nicht zu viele Socken an. Mittlerweile ziehen wir maximal zwei Paar an. Das erste Paar ist recht dünn und soll möglichen Schweiß absorbieren, das zweite Paar hingegen ist aus Wolle und zum Wärmen da.

Ziehe nicht zu viele Schichten an

Wir haben anfangs gedacht: „Je mehr wir anziehen, desto wärmer ist uns.“ Dem ist definitiv nicht so! Ziehe lieber weniger, aber dafür funktionale Anziehsachen an. Gute Funktionsunterwäsche kann Dir definitiv helfen. 

Nutze eine passende Decke

Dies ist kein Muss, aber wenn es wirklich sehr kalt wird, könnte eine zusätzliche Decke für die Nächte sinnvoll sein. Hier könntest Du beispielsweise eine Fleece- oder Baumwolldecke nehmen. Aber: Lege sie nicht in den Schlafsack, sondern darüber. Was anderes gilt, wenn Du ggf. ein Inlett aus Fleece nutzen möchtest. Dieses gehört dann natürlich in den Schlafsack.

Wärmflasche gegen kalte Nächte

Die Wärmflasche könnte ein treuer Begleiter für kalte Nächte sein, aber achte darauf, dass sie nicht zu heiß ist, das kann auch sehr unangenehm werden.

Alu- oder Isomatte nutzen

Es kann nützlich sein, wenn Du eine Alu- oder Isomatte unter Deine Matratze packst. Diese absorbieren einen Teil der Kälte, die vom Boden aus kommt.

Auf die Größe Deines Zeltes achten

Auch die Zeltgröße spielt eine Rolle. Du solltest bei der Wahl der Größe nicht zu klein werden und darauf achten, dass nichts an die Zeltwände kommt, besonders Dein Schlafsack nicht. Er könnte sonst Kälte und Feuchtigkeit übertragen. Schaue daher, dass Du zum Schlafen genug Platz hast und wenn Du möchtest, überlege Dir, ob Du ein Zelt mit Vorzelt nimmst, damit Du dort bei Wind, Regen oder Schnee weiterhin sitzen und Dein Essen zubereiten kannst.

Polarlichter, unser Zelt und Auto beim Camping im Winter in Norwegen

Bei unserem ersten Campingurlaub auf den Lofoten, wo wir wussten, dass es kälter wird, haben wir uns für das falsche Zelt entschieden. Wir wollten uns etwas mehr Komfort gönnen, haben aber nicht darauf geachtet, dass es in kalten Nächten eher Unvorteilhaft ist, auf ein zu großes Zelt zu setzen. Einziger Vorteil: Der geschützte Vorraum.

Du suchst noch nach einem passenden Zelt? Erfahre hier mehr über die verschiedenen Zelttypen und welche Fragen Du Dir vorab stellen solltest, bevor Du Dich für ein Zelt entscheidest.
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Versuche Feuchtigkeit draußen zu lassen

Feuchte Luft sorgt für Kälte im Zelt und braucht sehr lange, um sich etwas aufzuwärmen. Daher solltest Du versuchen so wenig Feuchtigkeit wie möglich reinzulassen, es sei denn, Du kannst für eine gute Luftzirkulation sorgen. Beispielsweise solltest Du Deine feuchten Sachen lieber nicht ins Zelt packen und wenn möglich außerhalb des Zeltes oder (falls vorhanden) im Vorzelt aufhängen. 

Suche windgeschützte Plätze

Falls es möglich ist, solltest Du schauen, dass Du Dir einen windstillen Platz aussuchst. Es schützt Dich nicht nur vor Wind, sondern auch vor Kälte, die dieser mit sich bringt.

Warmes gegen die Kälte

Wir haben einen Thermobecher aus Edelstahl* von der Marke Contigo dabei, mit dem unsere Getränke oder auch mal ein leckeres Süppchen sehr lange warm bleibt (der Kaffee bleibt sogar den ganzen Arbeitstag über warm). Gerne nehmen wir auch unsere große 1L Thermoskanne von 720°DGREE* mit. Dem entsprechend sorgt das warme Getränk oder die warme Suppe auch dafür, dass Dir nicht kalt wird. Zu viel solltest Du allerdings nicht vor dem Schlafen gehen trinken, Deine Blase sollte nachts so leer wie möglich sein.

Leere Blase, aber gefüllter Magen

Trinke über den Tag genug, aber vermeide es vor dem Schlafen gehen zu viel zu trinken. Wie gerade schon geschrieben, sollte Deine Blase so leer wie möglich sein, wenn Du schlafen gehst. Auch ist es wichtig über den Tag hinweg genug zu essen, denn Deine Energiereserven solltest Du unbedingt auffüllen. Isst Du zu wenig, produzierst Du ggf. nicht genügend Wärme, was zur Folge hat, dass Du schneller frierst.

Unsere Erfahrungen gegen eine kalte Nacht

Erst nach und nach haben wir den nötigen Kniff für uns herausgefunden, wie wir in der Nacht weniger frieren und uns entsprechend vorbereiten und ausstatten. Als wir uns ganz grünschnäblig und ziemlich unvorbereitet in einem Jahr im September/Oktober Richtung Lofoten aufgemacht haben, haben wir die nächtliche Kälte mit Temperaturen um den Gefrierpunkt komplett unterschätzt und mächtig gefroren (der Schlafsack war super, der Rest eher nicht so). Wir haben uns sogar manchmal nachts in beheizte öffentliche Toiletten gesetzt, um uns aufzuwärmen. Klingt alles nicht spaßig und das ist es auch nicht. Trotzdem zählen wir diesen Trip zu den Schönsten, denn wir haben unter anderem wundervolle Polarlichter und viele Wale gesehen.

Während dieser bibberigen Erfahrung wurden wir etwas kreativer und haben überlegt, was wir für die kalten Monate optimieren können und hoffen, dass Du Dich mit Hilfe dieses Beitrages voll und ganz auf Dein nächstes Abenteuer konzentrieren kannst und die Kälte für Dich keine große Rolle mehr spielt.

Norwegen ist nicht nur für Wanderungen, sondern auch für Campingreisen sehr beliebt. Für uns eine tolle Kombination, denn das Land hat viel zu zeigen.
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